Das Grundprinzip des Polierens ist es,mit dünnen Schichten klarer oder gefärbter politur eine glänzende Fläche aufzubauen.Schellackpolitur wird von Hand mit einem Ballen in die Oberfläche eingearbeitet und nicht wie Farbe,Streich-oder Spritzlack in einer Schicht auf die Fläche aufgetragen.Man benötigt zum polieren nur wenige Hilfsmittel.Die Schellackpolitur erhält man entweder gebrauchsfertig oder setzt sie aus gekaufen Rohmaterialien selbst an.
Der Begriff Politur allein ist missverständlich,weil es heute viele Politurarten gibt.Doch nur das Handpolieren Mit Schellack gilt als hohe Schule der Oberflächenbehandlung ,denn es erfordert einiges an Geschick,Übung und Erfahrung.
Schellackpolitur eignet sich für viele Holzoberflächen,am attraktivsten ist sie sicherlich auf Mahagoni.Die feinporige Struktur des Holzes eignet sich wunderbar für diese Oberflächenbehandlung.Die zeichnung des Holzes wird durch die Tiefenbehandlung noch besonders hervorgehoben.Aber auch Nussbaum,Palisander,Kirschbaum und Ahorn eignen sich hervorragend für dieses Verfahren.Eiche dagegen weniger,für sie ist eine Wachsoberfläche wirkungsvoller.
Um die glätte der Oberflache eines Konzertflügels zu erhalten müssen die Vorbereitungen mustergültig sein.Sollen die Poren des Holzes völlig verschlossen sein,werden sie mit Porenfüller behandelt.Anschließend muss die Fläche mit immer feiner werdenen Schleifpapier absolut glatt und eben geschliffen werden.
Schellack ist besonders empfindlich gegenüber Wasser und Alkohol.Kontrollieren Sie also,ob die zu polierende Fläche auch wirklich ganz trocken ist.Noch feuchte Stellen schlagen später noch durch,die Stellen werden grau.Denken Sie beim beizen eines Werkstücks daran,dass der Spiritus in der Schellackpolitur Spiritusbeizen lösen und somit den farbton verändern wird.
Der erste Politurauftrag trocknet innerhalb einer Stunde.Polieren Sie weiter bis die Fläche anfängt klebrig zu werden.Dann lassen Sie sie über Nacht ruhen,bevor Sie weiterpolieren.Auch den zweiten politurauftrag sollten Sie über Nacht trocknen lassen,er setzt sich dann meistens noch.
DAS POLIEREN:
Die Arbeitsmaterialien zum polieren(SChellack,Polierspiritus,Leinöl und der Polierballen zu auftragen) haben sich im laufe der Jahrhunderte kaum verändert,obwohl das original-Rezept für diese Poliermethode mit dem Tod der Pariser Erfinder verschwand.Das Ziel ist jedoch immer noch,die glattestmögliche Oberfläche zu erzielen und jeden Kratzer zu vermeiden.Dazu wird mit dem Ballen eine Mischung aus Schellack und Spiritus kreuzweise in die Oberfläche eingearbeitet.Geschmiert wird mit Leinöl.
Wenn die Grundierung aufgetragen worden ist und die Oberfläche leicht abgeschliffen und gesäubert wurde,werden weitere Schichten aufgetragen,um die Politur aufzubauen.
Wenn die Oberfläche des Werkstücks noch etwas nass ist,etwa,weil sie geade abgebeizt und gereinigt wurde,müssen Sie als erstes jede Feuchtigkeit beseitigen.Mit einem Bügeleisen auf niedriger Stufe und einem Stück Packpapier zum Schutz der Holzfläche vertreiben Sie die Feuchtigkeit.
Wenn das Holz vollkommen Trocken ist,schleifen Sie ganz leicht mit einem feinen Sandpapier.Dabei folgen Sie immer der Maserung.Nach dem Schleifen müssen Sie den Staub sorgfältig entfernen.Jedes Staubkorn kann den gewünschten Glanzeffekt der Politur beeinträchtigen.LassenSie die Oberfläche mit einer ersten Schicht Schellack ein,nehmen Sie dafür einen Ballen oder einen weichen Rundpinsel.Tragen Sie den Schellack in Faserrichtung auf.Nach dem Trocknen rauen Sie ihn mit einem ganz feinen Schleifpapier quer zur Faserrichtung auf.
Tragen Sie die Politur zuerst mit langen kräftigen Strichbahnen auf.
Arbeiten Sie weiter mit Achterfiguren und füllen Sie den Ballen auf,wenn er auszutrocknen beginnt.
Verstärken Sie den Druck auf den Ballen,wenn er allmählich trocken wird und füllen Sie ihn dann wieder auf.
Es gibt jetzt auch fertige "einfachere" Schellackpolituren die man mit einem weichen Pinsel auftragen kann.Auf einer ebenen Fläche erreichen sie zwar nicht die Strahlkraft und tiefe einer "richtigen" Schellackpolitur,aber an gschwungenen oder schwer zugänglichen Stellen und Vertiefungenerleichtern sie die arbeit doch erheblich.
ABPOLIEREN ZUM HOCHGLANZ:
Für eine Hochglanzfläche feuchten Sie den Ballen nur mit reinem Spiritus an und gehen in Rundbewegungen und Längszügen über die Fläche.Der Polierballen muss sich kalt,aber nicht nass anfühlen.Beim Abpolieren wird das noch verbliebene Öl restlos entfernt und der Oberfläche Hochglanz verliehen.
MATTE ODER SEIDENMATTE OBERFLÄCHE:
Seidenmatte Oberflächen sind sehr beliebt weil sie natürlicher wirken.Anstatt das Werkstück mit dem Spiritusballen abzupolieren,mattieren Sie die getrocknete Oberfläche mit Bimsmehl oder feiner Stahlwolle und Wachs.Das Bimsmehl kann direkt auf die Fläche gestreut und mit einer weichen Mattierbürste in Holzfaserrichtung verteilt werden.Zum Mattieren von Ecken und
POLITURSORTEN:
Für das anspruchvolle Handpolieren gib es verschiedene Politursorten:
.Blonde Schellackpolitur
sie ist bräunlich und wird auf Nussbaum,aber hauptsächlich auf Mahagoni verwendet.
.Knopfschellack
dieser Schellack hat eine goldbraune Farbe
.Granatpolitur
sie ist dunkelbraun und wird zum restaurieren alter Oberflächen empfohlen.
.Weisse Politur
Diese Politur wird aus gebleichtem Schellack gewonnen und ist
milchig wess.Sie wird für helle Holzarten wie Ahorn oder Esche verwendet.
.Klare Politur
Sie besteht aus gebleichtem,entwachstem und filtriertem Schellack
FARBANGLEICHUNG
Unterschiede im Farbon zeigen sich oft erst,wenn die Politur trocken ist.Holznägel in Stuhlverbindungen können zu hell sein oder an den Furnierfugen können sich Schatten zeigen.Betrachten Sie die Fläche in einigem Abstand,um Fehler besser zu erkennen.Farbunterschiede müssen dann angeglichen und retuschiert werden.Verwenden Sie zur Farbangleichung Spiritusbeizen und mischen diese mit Politur.Gehen Sie mit disem Beizen aber vorsichtig um,denn die Farben sind kräftig und werden nur in stark verdünnter Form benötigt um eine Tönung zu erzeugen.Denken Sie daran ,dass es leichter ist ,eine Oberfläche dunklerzu machen als heller.Dosieren Sie die Farbe vorsichtig.
TIPPS UND TRICKS ZUR FARBANGLEICHUNG
.Der POlierballen soll zwar feucht,aber niemals zu nass sein.
.Verwenden Sie das Leinenöl äußerst sparsam-wenig und dafür öfter ist besser.
.Versuchen Sie,den Ballen immer mit gleichmäßigen Druck zu führen.
.Drücken Sie einen möglichen Politurüberschuss im Ballen auf einen saubereb Brettchen aus.
.Halten Sie ihre Fingernägel kurz,sie könnten die Oberfläche zerkratzen.
.Der Arbeitsraum sollte beim Polieren eine Temperatur von etwa 18°C haben.Eine zu kalte oder feuchte Umgebung kann weiße Flecken verursachen,ähnlich wie die Flecken,die durch heisses Wasser oder Spiritus entstehen.
.Ungleichmäßiger Druck auf den Ballen kann Unebenheiten entstehen lassen.
.Konzentrieren Sie sich nicht nur auf die Mitte der Oberfläche , sonst erzielen Sie auch nur dort den gewünschten Glanz!!